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Anna Hanzálek

von TGW_Webadministrator

Wenn Anna Hanzálek am Ball ist, wird das Spiel schnell

Von Dominik Prähofer; Allgäuer Zeitung 26.05.2020

Die 20-jährige Memmingerin hat ihr Glück in Würzburg gefunden. Dort spielte die Lehramtsstudentin für die „QOOL Sharks“ bereits in der Zweiten Bundesliga.

Seit zwei Jahren lebt Anna Hanzálek in Würzburg. Hoch aufragende Weinberge, die prachtvolle Residenz in Barock-Bauweise, die alte Mainbrücke: Die knapp 130 000 Einwohner zählende Hauptstadt Unterfrankens hat touristisch Einiges zu bieten.

Auch die in Memmingen aufgewachsene Basketballerin weiß das lebendige Flair ihrer Geburtsstadt zu schätzen. Ihren sportlichen Fokus richtet sie aber auf Basketball. Die vergangenen beiden Spielzeiten verbrachte die Allgäuerin bei den TG „QOOL Sharks“ Würzburg in der Zweiten Bundesliga der Frauen. Auch für das Drittliga-Team der „Haie“ stand sie schon auf dem Feld.

Welche Aufgaben übernimmt Hanzálek innerhalb des Teams? Nun, die 20-jährige hilft als „Shooting Guard“ beim „Ballvortrag“ in Richtung gegnerischer Korb. Sie räumt jedoch ein: „Primär bin ich nicht für die Spielorganisation vorgesehen.“ Gelegentlich nehme sie aber auch diese Position ein. „Ansonsten“, sagt die 1,73 Meter große Deutsch-Tschechin, „bin ich als schnelle Flügelspielerin für den Fastbreak, also den Tempogegenstoß, verantwortlich.“

Wenn Anna Hanzálek am Ball ist, nimmt das Spiel also Fahrt auf. In der kommenden Spielzeit wird die Memmingerin für die Drittliga-Mannschaft der Unterfranken auflaufen.

Schon die fünfte Station

Man mag es kaum glauben, aber im Alter von 20 Jahren ist Würzburg schon die fünfte Station in ihrer sportlichen Vita. Als sie 15 war, also mitten im Teenager-Alter, nahm sie ein Angebot des Erstligisten SV Halle „Lions“ an – 515 Kilometer entfernt von ihren Wurzeln.

Drei Jahre später zog Hanzálek einen Schlussstrich unter das Kapitel Halle. Die Gründe? „Zum einen habe ich damals mein Studium in der Vordergrund gestellt, zum anderen wollte ich wieder näher bei der Familie sein, die in Memmingen lebt.“ Außerdem, räumt sie ein, „braucht man für den sportlichen Erfolg auch die Unterstützung des Trainerteams. Da mir diese leider nicht widerfahren ist, habe ich die Entscheidung getroffen, die Erste Bundesliga wieder zu verlassen.“ Den Entschluss, zurück nach Bayern zu wechseln, bereue sie jedoch „absolut nicht“. Schließlich fühle sie sich derzeit – unabhängig von der Corona-Krise – sehr wohl in der Dritten Liga. „Ein späteres Engagement in der Zweiten Liga möchte ich allerdings auch nicht ausschließen.“ Losgelöst von Verein und Liga wünscht sich die Flügelflitzerin aus dem Allgäu, „dass ich weiterhin mit Herzblut und Freude Basketball spielen kann“.

Spannend, emotional und schnell

Ihre Lieblingssportart fasst die Studentin mit drei Adjektiven zusammen: Basketball sei „spannend, emotional und schnell“. Und so sehr sie das Spiel mit Ball und Körben auch liebt: Hauptsächlich will sie sich künftig auf ihre akademische Laufbahn konzentrieren. Derzeit studiert sie im vierten Semester Lehramt für Sonderpädagogik mit Förderschwerpunkt Lernen an der Würzburger Julius-Maximilians-Universität. „Damit möchte ich mir ein sicheres und stabiles Fundament für die Zukunft schaffen.“ Im Moment jedoch verbringt sie die meiste Zeit in ihrem Memminger Elternhaus. In diesem Fall notgedrungen, denn Corona lässt weiterhin weder Mannschaftstraining noch Spiele zu. „Das regelmäßige Team-Training und die Spiele fehlen mir natürlich sehr“, bedauert Hanzálek.

Die 20-Jährige spult zurzeit diszipliniert das in Corona-Zeiten typische Alternativprogramm ab: „Um mich fit zu halten, mach‘ ich zu Hause Sport oder geh‘ joggen.“ Ihre Würzburger Trainer hätten ihr „zahlreiche Home-Workouts“ zukommen lassen. Darunter seien auch Athletik- und Stabilisierungsübungen.

Gerade während der Krise lohne es sich zu kämpfen. Zumal Hanzálek „ihre“ QOOL Sharks Würzburg kaum in der Existenz bedroht sieht: „Ich denke nicht, dass dem Verein durch Corona große Nachteile entstehen werden.“

Zur Person

Anna Hanzálek kam am 31. August 1999 in Würzburg zur Welt. Sie war bislang für den TV Memmingen (TVM), die DJK SB Ulm, den TSV Nördlingen, die SV Halle „Lions“ und die „Qool Sharks“ Würzburg aktiv. Die schnelle Flügelspielerin trägt die Rückennummer 7.

Neben Basketball hat Anna Hanzálek eine Vorliebe für Krimis und Reisen. Gerne trifft sie auch ihre Freunde. Zu ihren Hobbys zählen auch das Skifahren sowie das Kochen und Backen.

Annas Vater Jaroslav ist Trainer der Basketball-Männer des TVM. Er zeichnet zudem für die Jugendarbeit verantwortlich. Bruder Jan spielt unter dem Vater im TVM-Herren-Team. Annas jüngerer Bruder Jakob ist für Ulm am Ball und zudem U 16-Nationalspieler.

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