Geschichte

KARATE, Turngemeinde Würzburg 1848 e.V., TGW, Geschichte

Das Karate-Dojo der Turngemeinde Würzburg wurde 1967 von Peter Bunzen gegründet, womit es das älteste in Würzburg und eines der ältesten in Bayern ist. Wir sind dem Deutschen Karate Verband (DKV), bzw. dem Bayerischen Karate Bund (BKB) angegliedert und betreiben die Stilrichtung Shotokan-Karate. Wir bieten an: Karate, Kobudô und Taiji (T'ai-chi). Wie in den meisten Dôjôs Deutschlands wurde auch bei uns lange Zeit ausschließlich Sport-Karate betrieben. Um mehr über die Hintergründe und Geschichte unserer bis dahin nur als Kampfsport ausgeübten Kampfkunst zu erfahren, schloss sich anfangs der 90er Jahre eine Gruppe unseres Dôjô dem französischen Verband CRB (Centre de Recherche Budo) an. Der CRB wurde 1974 von Sensei Roland Habersetzer, 9. Dan (Japan), ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Entstehungsgeschichte der Kampfkünste zu erforschen und seinen Schülern die ursprüngliche Schärfe und Zielsetzung des Karate wieder zu vermitteln. Im Frühjahr 2006 erhielt Sensei Habersetzer bei einem Besuch seines Lehrers Ogura Tsuneoshi in Japan, den Titel Hanshi 9 Dan und ist gleichzeitig Stilgründer des Tengu-ryu, ein Stil, der sich mehr dem ursprünglichen Gedanken des Karate annähert, das gesund und doch effektiv ist. Einzelheiten über das Institut Tengu und den CRB finden Sie unter dem ICON CRB.

Sensei Habersetzer hat sein Honbu-Dôjô in Straßburg, wo er auch seine Lehrgänge unter verschiedenen Aspekten für verschiedene Zielgruppen abhält. Während in französischer Sprache mehr als sechzig Bücher und Artikel aus seiner Feder in Fachzeitschriften erschienen, gab es lange Zeit nur eines seiner Bücher in deutscher Übersetzung, nämlich Karate für Meister (Berlin 1994). In seinen Publikationen, von denen es jetzt bereits weitere in deutscher Übersetzung gibt ( Bubishi, Koshiki-kata),wie auf seinen Lehrgängen bedauert Sensei Habersetzer immer wieder das Verflachen und Verblassen der alten Kampfkunst zum reinen Sport-Karate, wobei die wirkliche Schärfe und Praxisnähe verloren gehen. Auf seinen Lehrgängen zeigt Sensei Habersetzer "alte" Katas aus der frühen Karate-Zeit im Vergleich zu ihren neuen Varianten, die, unter Einbeziehung von Elementen aus den alten Katas, sportlich attraktivere Formen darstellen. Im heutigen Sport-Karate ist das Randori, die lockere Kampfübung, das Ziel, womit das zu Beginn des "Karate-Weges" eigentlich erstrebte Ziel leicht aus den Augen und man in eine Sackgasse geraten kann. Fehlendes Können und Verständnis wird dabei häufig kaschiert durch Brutalität im Kumite bzw. Theatralik und Selbstdarstellung in der Kata. Die Umkehr vom reinen Sport-Karate zum ursprünglichen, praxisnahen Karate ist jedoch nicht leicht zu vollziehen. Wir sind eine Gruppe von Karateka, die gerne miteinander üben und an sich arbeiten, wobei es in unserem Verständnis des Karate nicht ausschließlich um die rein körperliche Technik geht, sondern auch um das Verstehen der eigenen Stärken und Schwächen und der des Partners. So wachsen wir auf dem Weg zu höheren Graduierungen auch immer mehr zu einer homogenen Gruppe, die sich jedoch nicht als abgeschlossene Einheit sieht, sondern beweglich und offen ist für neue Personen und Persönlichkeiten.

 KARATE, Turngemeinde Würzburg 1848 e.V., TGW, Centre de Recherche Budo

Karate

KARATE, Turngemeinde Würzburg 1848 e.V., TGW, Geschichte

Unser Karate soll es jedem ermöglichen, im Rahmen seiner/ihrer Fähigkeiten das Beste aus sich zu machen. Alter und körperliche Nachteile dürfen kein Hindernis sein, Karate auszuüben. Wir versuchen, mit den verschiedenen Techniken unsere Möglichkeiten unter verschiedenen Gesichtspunkten auszuloten, um uns selbst geistig und körperlich besser zu verstehen und weiterzuentwickeln. Die Bestandteile unseres Karate reichen über das Kihon (Grundschule), Bunkai (praktische Anwendung der Techniken), Kumite (Scheinkampf), und endlich dem Verinnerlichen der einzelnen Techniken. Damit lernt der/die Karateka mit Fleiß, Präzision und Einsatz seine erlernten Fähigkeiten im Ernstfall intuitiv einzusetzen.

Diese Vollendung der Techniken wurden bereits vorher in der Kata (Scheinkampf mit imaginärem Partner) so oft geübt, so dass der Geist flexibel genug wird, um im Ernstfall bestehen zu können. Während die Kata für den Anfänger nur eine Aneinandereihung verschiedener Techniken darstellt, setzen sich im fortgeschrittenen Stadium weitere Kriterien durch, nämlich Wachsamkeit, Spannung, Entspannung, Rhythmus, die alle für einen wirklichen Kampf entscheidender sind als nur die Technik.

Der freie Kampf dient dazu, um sich von der häufig sterilen Form zu lösen und sich freier zu bewegen. Der Zugang zu diesem Verständnis des Karate kann nur durch einen wirklichen Lehrer vermittelt werden, wie wir ihn in Sensei Habersetzer haben und für den es persönlich wichtig ist, dass seine Idee von den alten Werten des Karate auf diese Weise weitergegeben wird.

Unsere Karate-Trainingseinheiten sind grundsätzlich ohne Gürtelbegrenzung. Innerhalb der Trainingseinheit wird, nach Gürtelgraden getrennt, z.B. derselbe Angriff unter verschiedenen Gesichtspunkten bearbeitet.

Zu unseren Trainingseinheiten sind auch Mitglieder anderer Dojos jederzeit herzlich eingeladen.

Neben unserem Angebot für erwachsene Karateka gibt es noch Kindergruppen, die alle von Karateka geleitet werden, die mit dem gleichen Verständnis Karate betreiben.

Kobudô

KARATE, Turngemeinde Würzburg 1848 e.V., TGW, Geschichte

Die zweite Säule unserer Abteilung ist Kobudo.

In unserem Kobudo-Training üben wir den Umgang mit „alten Okinawa-Bauernwaffen“, dem Schwert und dem Jo. Wir betreiben Kobudo bereits seit den 80er Jahren, wo wir lange Zeit von Hilmar Fuchs unterrichtet wurden. Seinem Engagement ist unser heutiges Niveau zu verdanken. Viele Dinge, die wir damals bereits praktizierten, werden heute von anderen Leuten als ihre eigenen Ideen verkauft, was wie immer ein Zeichen dafür ist, dass auch hier oft der Schein zählt. Wie mit Karate auch, war es Hilmar Fuchs der uns anfangs der 90er Jahre in den CRB brachte, wo wir unter Sensei Habersetzer eine Heimat fanden. Für unser Kobudo gelten die gleichen Kriterien wie für das Karate. Hier es noch leichter möglich, zur eigentlichen Kampfkunst vorzudringen. 

Durch Verzicht auf den sportlichen Wettkampf müssen keine Abstriche an der Technik (Gefährlichkeit) gemacht werden, was das Bewusstsein für die Gefahr in einem wirklichen Kampf erhöht. Zu den Waffen in unserem Kobudotraining gehören der Hanbo, der Bo, die Sai, die Tonfa und die Kama.

Zur Vertiefung und zum besseren Verständnis der japanischen Kampfkünste betreiben wir zusätzlich Jodo mit dem Bokken und dem Jo. Wir wechseln in einem ca. vierteljährlichen Rhythmus die Waffen, so dass innerhalb eines gewissen Zeitraums jede Waffe einmal für eine längere Zeit geübt wird.

Die Haupttrainingszeit ist samstags von 5:30 Uhr bis 7:00 Uhr

Daneben wird nach dem Training am Donnerstag der Umgang mit der jeweiligen Okinawa-Waffe vertieft.

Natürlich sind auch hier Neumitglieder willkommen, die ohne Budoerfahrung sind, wobei jedoch Grundkenntnisse auf jeden Fall von Vorteil sind. Auch hier gibt es, wie im Karate auch, Gürtelprüfungen, die mit der Dan-Prüfung bei Sensei Habersetzer enden können.

Jodô

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Jodô ist der Kampf des Stocks gegen das Schwert. Dabei handelt es sich um eine Samurai-Kunst aus der frühen Tokugawa-Zeit. Der Jo soll zu Beginn des 17. Jahrhunderts entstanden sein, als die beiden berühmten Schwertkämpfer Miyamoto Musashi (1584–1645) und Musô Gonnosuke im Duell gegeneinander antraten. Nachdem Gonnosuke mit seinem Bô, dem langen Stab, von den beiden Schwertern Musashis besiegt worden war. entwickelte er einen 1,30m langer Stock aus schwerem Hartholz, nämlich den Jo. Die Verwandtschaft mit dem Schwert zeigt sich darin, daß man mit dem Jo weniger schlägt denn schneidet oder wirft; er ist quasi ein Schwert mit 360 Schneiden. In einem zweiten Kampf soll dann Gonnosuke mit seiner neuen Waffe Musashi besiegt haben. 

Aus dem Jojutsu wurde unter Shimizu Tagaki, dem Großmeister des Shindô Musô-Ryu, im 20. Jahrhundert das moderne Jodô geformt. Es kam in den Westen durch Donn F. Draeger (1926–1985) aus den USA, der sich als amerikanischer Offizier nach dem 2. Weltkrieg in Japan mit den Kampfkünsten befaßte, und durch Pascal Krieger aus der Schweiz. Die Überlegenheit des Jo gegen das Schwert liegt sowohl in seiner Länge (das Schwert ist nur ca. 105 cm lang) als auch in seinem sehr harten Material, der weißen Eiche, weshalb er sogar ein gutes japanisches Stahlschwert ruinieren kann. Jodô hilft die auch für die anderen Kampfkünste so wichtigen Dinge wie Schärfe, Präzision und richtige Distanz einzuüben. Wir sind an die Fédération européenne de Jodô, Hauptsitz Genf, angeschlossen.

Tai-Chi (Taiji, T'ai Chi)

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In unserer Abteilung betreiben wir TC aus dem Yang-Stil. Unsere Lehrer sind Roland Habersetzer aus Straßburg und Hilmar Fuchs, der jetzt in den USA lebt. Es ist uns wichtig, über TC zu unserer Mitte zu finden. Mit Übungen aus dem Qigong und den TC-Bewegungen selbst, gemischt mit einfachen Partnerübungen, die teilweise die frühere Beziehung TC´s zu den Kampfkünsten aufzeigen, versuchen wir die verschiedenen Kriterien für unsere „Form“ zu erarbeiten. Zu diesen gehören z.B. eine ruhige, tiefe (Bauch-) Atmung, eine (Wirbelsäulen gerechte) Haltung, das Erreichen von Harmonie im Bewegungsfluss usw. Wird Qigong in die langsamen und fließenden Bewegungen des TC integriert, erreicht man mit der Zeit! die gewünschte Meditation in Bewegung, die die allgemein bekannten positiven gesundheitlichen Wirkungen des TC hervorbringt. Das Qigong selbst, das wir in unseren Stunden üben, ist bestimmt vom Spiel der fünf Tiere von den 8 Brokaten und von verschiedenen Ausdrucksformen des Tai Chi . All diese Übungen wurden in alter Zeit unter anderem dazu benutzt, um zum einen die Atemfrequenz zu ändern, damit Blut - und Energiefluss angeregt werden, was dann wiederum positiv auf die Organe und den Geist wirkt. Zum anderen wird versucht die Struktur des Körpers auszurichten um die optimale Stellung des Körpers nach außen hin und zu den Organen zu erreichen. Mit den Partnerübungen (Toui Shu) übt man insbesondere die Koordination und Flexibilität im Zusammenspiel mit einem Partner, die auch wieder zu den Qualitätsmerkmalen eines guten TC zählen. Neben unseren wöchentlichen Übungseinheiten treffen wir uns auch ab und zu zu Tageslehrgängen, (im Sommer draußen) um spezielle Teile unserer Form zu verbessern und unser Gefühl für unser Tai Chi zu intensivieren.

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