RHOENRAD, Turngemeinde Würzburg 1848 e.V., TGW

Deutschland-Cup 2021

von RHÖNRAD

Deutschland-Cup 2021 oder:  Der Fluch der frühen Startnummer

 

Am 6. November 2021 fand der Deutschland-Cup im Rhönradturnen im Niedersächsischen Fallersleben statt. Der Deutschland-Cup ist der wichtigste Wettkampf für die Turner und Turnerinnen der Landesklasse, in der es keine Meisterschaften gibt und das Geradeturnen den Schwerpunkt des Wettkampfs bildet. Bei diesem Wettkampf messen sich die besten Landesklasse-Turner und Turnerinnen aller Landesturnverbände – also ein Großereignis mit sehr vielen Teilnehmenden.

Für den Bayerischen Turnverband hatte sich Carolin Scheitl in der Altersklasse 19+ für die Teilnahme am Deutschland-Cup qualifiziert (wir berichteten). Und obwohl im November die Corona-Zahlen schon wieder anstiegen, fand der Wettkampf  unter strengen Auflagen und mit einem leicht verkürzten Wettkampfprogramm statt.

Leider hatte Carolin kein Glück mit der Auslosung der Startnummern und auch nicht mit ihrem Kampfgericht: Sie musste bereits als Fünfte der insgesamt 27 Teilnehmerinnen in ihrer Klasse an den Start gehen. Unmittelbar vor ihrem Start musste das Kampfgericht zusammentreten, d.h. die Kampfrichter konnten sich bei der vorherigen Turnerin nicht auf eine gemeinsame Wertung innerhalb eines gewissen Toleranzwertes einigen. Das ist immer ein schlechtes Zeichen und beweist, dass im Kampfgericht besonders „strenge“ und ehr „weniger strenge“ Kampfrichter aufeinander treffen – das führt immer zu großen Differenzen in der Wertung und muss in einer Kampfrichterbesprechung geklärt werden. Für die nachfolgende Turnerin kann das ein ziemlicher Nachteil sein, weil die Kampfrichter verunsichert sind und meist erst mal etwas strenger werten. Genau das war im Fall von Carolin passiert: Ihre Kür lief zwar nicht ohne Fehler, aber die 6,55P, die sie dafür bekam, waren schon sehr niedrig angesetzt. Damit kann man leben, wenn die Kampfrichter bei ihrer strengen Linie bleiben, doch das war leider nicht der Fall: im Verlauf des Wettkampfs wurden sie immer großzügiger und selbst deutlich schlechtere Turnerinnen mit klaren Großabzügen in ihrer Kür kamen mit besseren Wertungen weg. Am Ende blieb für Carolin ein enttäuschender Platz 20 – das ist mehr als ärgerlich, aber in einer Sportart, wo man auf das Urteil von Kampfrichtern angewiesen ist, kann eine solche Fehlbewertung schon mal vorkommen.

Für Carolin hätte es einfach schon gereicht, wenn sie eine spätere Startnummer gehabt hätte, aber auch das kann man sich nicht aussuchen…

Aber meist gleicht sich das Glück und Pech bei der Auslosung der Startreihenfolge im Laufe der Wettkämpfe aus – und beim nächsten Mal hat Caro dann hoffentlich wieder mehr Glück!

Carolin startete beim Deutschland-Cup für den Bayerischen Turnverband.

Zurück