Deutschlandcup 2022 Kirchweyhe

Deutschland-Cup: Freude und Enttäuschung lagen nah beieinander

Am 12. und13. November 2022 fand im niedersächsischen Kirchweyhe der Deutschland-Cup der Rhönradturner/innen statt. Der Deutschland-Cup ist der wichtigste Wettkampf für Rhönradturner und –turnerinnen der allgemeinen Wettkampfklassen. Dieser Wettkampf gewinnt immer größere Bedeutung und die Aktiven müssen sich in zwei schweren Ausscheidungswettkämpfen auf bayerischer Ebene für den Deutschland-Cup qualifizieren: Denn nur die zwei besten Aktiven eines Landesturnverbands in den jeweiligen Altersklassen dürfen an diesem Wettkampf teilnehmen.

In der Altersklasse 11/12 hatte es Stine Pohlmann geschafft, sich zu qualifizieren. In dieser Altersklasse wurden die besten Nachwuchsturnerinnen Deutschlands im Geradeturnen ermittelt. Mit einer sehr sicheren und konzentrierten Leistung erreichte Stine bei ihrem ersten Wettkampf auf nationaler Ebene den 7. Platz mit 5,80 P. Dabei überzeugte vor allem die saubere Ausführung der Übungen. Bei den Schwierigkeiten kann sie noch zulegen - und die muss man nun in der Saisonvorbereitung erlernen und einüben.

Julie Kocot war schon zum zweiten Mal beim Deutschland-Cup, doch das war vor Corona und jetzt musste sie in der sehr starken Altersklasse 15/16 antreten. Außerdem hatte sie sich noch für den Sprung qualifiziert, der seit zwei Jahren in dieser Altersklasse angeboten wird.

Julie zeigte eine sehr schwierige und gleichzeitig sehr sauber geturnte Kür im Geradeturnen und bekam 8,25 Punkte dafür. Und dann hieß es erstmal warten, bis die letzte Turnerin angetreten war. Am Ende reichte diese Punktzahl für den ersten Platz, den sich Julie allerdings mit einer weiteren Turnerin teilen musste. Zum ersten Mal ging ein Siegerpokal des Deutschland-Cups nach Würzburg! Da war die Freude im ganzen Team natürlich groß! Im Sprung erturnte Julie einen guten 4. Platz – und das obwohl ihr die beiden Sprünge nicht ganz optimal gelangen.

Mit gleich zwei Turnerinnen trat die TGW in der Altersklasse 25+ an: Carolin Scheitl hatte sich direkt im Geradeturnen qualifiziert, während Dominique Walz in dieser Disziplin auf Grund der Verletzung einer Turnerin nachgerückt war. In ihrer zweiten Disziplin, dem Spiraleturnen, hatte sie sich aber mit den besten Wertungen qualifiziert. Carolin musste wieder mit einer sehr frühen Startnummer antreten und leider konnte sie wieder nicht ihre optimale Leistung abrufen und musste einen Schwierigkeitsteil weglassen. Am Ende kam sie auf Platz 18 und war sicherlich unzufrieden mit dem Verlauf des Wettkampfs. Noch schlimmer erwischte es Dominique: Mal wieder war es die letzte Übung der Kür, die daneben ging, so dass sie sich mit dem 20. Platz zufrieden geben musste. Und auch in ihrer so sicheren Spirale-Kür konnte sie ihre eigentliche Leistungsfähigkeit nicht zeigen: Ein „Wackler“ beim Aufrichten nach der kleinen Spirale und ein unsicherer Stand nach dem Abgang – schon waren entscheidende Zehntelpunkte verloren. Dazu kam noch eine völlig unverständliche Jury-Entscheidung, wodurch ihr weitere Zehntel abgezogen wurden. Am Ende wurde es Platz 4 und auch bei ihr war die Enttäuschung verständlicher Weise sehr groß.

Insgesamt aber überwogen die positiven Eindrücke, denn es ist schon ein großer Erfolg, dass sich vier Turnerinnen der TGW für diesen anspruchsvollen Wettkampf qualifiziert hatten. Und der Erste Platz von Julie Kocot bedeutete natürlich einen Riesenerfolg für die TGW.